4 Fragen, 4 Antworten. Ein Interview mit Manuel Kuhn.

Hallo, Herr Kuhn. Bevor wir uns den Herausforderungen der Zukunft widmen, vielleicht ein kurzer Rückblick. Was war für Sie der schönste mea Erfolg der letzten 20 Jahre?

Manuel Kuhn: „In einer so langen Zeit gab es viele tolle Momente, auf die wir als Kooperation heute zurückblicken können. Wenn ich hier etwas herausstellen müsste, dann sind es für mich vor allem jene Momente, in denen mir unsere Teilnehmer die Rückmeldung geben, dass sie mea spürbar dabei unterstützt, als Apotheke wettbewerbs- und zukunftsfähig zu bleiben, und dass unser Angebot von ihren Patienten gerne und wiederholt in Anspruch genommen wird. Denn genau das ist es, was uns als genossenschaftliche Kooperation antreibt.“


Apotheken entwickeln sich mehr und mehr zu umfassenden Gesundheitszentren, die neben der Medikamentenausgabe auch Gesundheitschecks, Impfungen und diagnostische Dienstleistungen anbieten. Wie beurteilen Sie diese Entwicklung und wie unterstützt die Kooperation die lokale Apotheke bei diesem Angebot?

Manuel Kuhn: „Ich sehe in dieser Entwicklung eine große Chance für die Vor-Ort-Apotheke, denn sie hat hier die Möglichkeit, über zusätzliche Services ihre starke Kundenbindung weiter auszubauen. Darüber hinaus stärkt dies den Wettbewerbsvorteil gegenüber den Versendern, die viele dieser Dienstleistungen nicht anbieten können.

Daher unterstützt mea zum einen bei der Kommunikation des Service-Angebots der jeweiligen Apotheke gegenüber dem Endkunden, zum anderen mit einem Weiterbildungsangebot für die Apotheken. Erst im letzten Jahr haben wir neben verschiedenen Austauschformaten von Apotheken für Apotheken zu den pharmazeutischen Dienstleistungen eine Weiterbildungskooperation mit der pDL-Akademie von pharma4u geschlossen.“


Die Konkurrenz durch Online-Apotheken wächst. Es herrscht ein ständiger Wettstreit um den Kunden, dem vor allem günstige Preise und die größte Auswahl versprochen werden. Wie kann mea oder, besser gesagt, die lokale Apotheke da mithalten?

Manuel Kuhn: „Wir passen unser Leistungsportfolio immer den aktuellen Trends an. Die fortschreitende Digitalisierung sehen wir als Chance für die digitale Erweiterung bestehender Kundenbeziehungen und gleichzeitig auch für patientenzentrierte und effizientere Prozesse in den Vor-Ort-Apotheken. Mit der Integration digitaler Prozesse (z. B. das Einlösen von Rezepten, Terminbuchungen fürs Impfen oder die Inanspruchnahme einer Botendienstlieferung) können sich unsere Kooperationsapotheken als innovative Anlaufstelle für Gesundheitsbedürfnisse positionieren. So können unsere Apotheken problemlos bei digitalen Trends mithalten und ihre Existenz sichern.

Mit unserem Eigenmarkensortiment bieten wir zudem verkaufsstarke Produkte aus den Bereichen OTC und Freiwahl mit hohem Absatzpotenzial für Apotheken an. Und zwar zu Preisen, die mit den Online-Apotheken problemlos mithalten können.“

 

Zum Abschluss lassen Sie uns einen Blick auf das nächste große Jubiläum wagen: Wie sieht mea in 20 Jahren aus?

Manuel Kuhn: „Das ist ein sehr langer Zeitraum und mit Gewissheit lässt sich das nicht sagen. Es wird oft unterschätzt, was in 10 oder 20 Jahren alles erreicht werden kann. Um mit den aktuellen Entwicklungen im Gesundheitsmarkt mithalten zu können und um ein neues Verständnis für Apothekenleistungen aufzubauen, gilt es, vielseitig, vernetzt und standortunabhängig zu sein. Ungeachtet dessen bin ich aber davon überzeugt, dass mit zunehmender Digitalisierung vor allem der persönliche Austausch, die Beratung und die Nähe die Mehrwerte der stationären Apotheke bleiben.“